Botox gegen krankhaftes Schwitzen (Hyperhidrose)

Im Sommer schwitzt fast jede:r, doch bei manchen Menschen tritt das Schwitzen unabhängig von Temperatur oder Aktivität auf – ein Zustand, der als Hyperhidrose bekannt ist. Hyperhidrose bezeichnet das krankhaft vermehrte Schwitzen, das für die Betroffenen oft zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führt. Schätzungsweise 1-2 % der Menschen in Deutschland sind davon betroffen.

Was viele nicht wissen: Das meist zur Faltenbehandlung eingesetzte Botulinumtoxin (Botox) kann auch eine wirksame Behandlungsmethode bei übermäßigem Schwitzen sein.

Formen von Hyperhidrose

Die Hyperhidrose lässt sich in 3 verschiedene Kategorien unterteilen.

  • Generelle Hyperhidrose: Übermäßiges Schwitzen am gesamten Körper.
  • Lokalisierte Hyperhidrose: Übermäßiges Schwitzen an bestimmten Körperstellen, wie den Achselhöhlen (axilläre Hyperhidrose), Händen, Füßen (palmoplantare Hyperhidrose) oder im Gesicht.
  • Nächtliche Hyperhidrose: Übermäßiges Schwitzen während des Schlafs. Vor einer Behandlung sollte jedoch ausgeschlossen werden, dass eine schwerwiegende Erkrankung wie eine Kollagenose, ein Lymphom oder Tuberkulose vorliegt.

Leidensdruck durch Hyperhidrose

Ständig feuchte Hände, schweißnasse Stirn oder sichtbare Schweißflecken auf der Kleidung – für Betroffene sind dies nicht nur unangenehme Begleiterscheinungen, sondern oft massive Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben. Viele Menschen mit Hyperhidrose meiden den Kontakt zu anderen, da die Angst vor dem nächsten Schweißausbruch allgegenwärtig ist. Dieser Teufelskreis kann zu erheblichen seelischen Belastungen führen.

Ursachen für Hyperhidrose

Bevor eine Behandlung mit Botox gegen Hyperhidrose in Betracht gezogen wird, sollten die Ursachen des übermäßigen Schwitzens geklärt werden. Neben genetischen Faktoren können auch folgende Erkrankungen und Zustände eine Rolle spielen:

  • Hormonelle Veränderungen (z.B. in den Wechseljahren)
  • Nebenwirkungen von Arzneimitteln
  • Schilddrüsenüberfunktion oder Hypophysenunterfunktion
  • Übergewicht
  • Neurologische Erkrankungen
  • Schädigungen des Sympathikus oder Hypothalamus
  • Psychische Belastungen

Botoxbehandlung bei Hyperhidrose

Eine Behandlung mit Botox gegen Hyperhidrose kann oft bereits mit einer einzigen Injektion die Schweißproduktion drastisch reduzieren. Das Botulinumtoxin wird in die betroffenen Hautbereiche, z.B. in die Achselhöhlen, injiziert und hemmt dort die Aktivierung der Schweißdrüsen. Die Wirkung hält in der Regel bis zu neun Monate an, und bei regelmäßiger Anwendung kann das starke Schwitzen dauerhaft verringert werden.

Vorgehen bei der Botoxbehandlung:

  • Erstgespräch: Ihre Ärztin oder Ihr Arzt untersucht die betroffenen Bereiche und bespricht mit Ihnen die genaue Menge und das Areal der Injektion.
  • Behandlungsdauer: Die Wirkung hält zwischen 4 und 6 Monaten an. Danach kann die Behandlung bei Bedarf wiederholt werden.

Wann keine Behandlung mit Botox gegen Hyperhidrose durchgeführt werden sollte

Eine Behandlung mit Botox gegen Hyperhidrose ist in bestimmten Fällen nicht empfehlenswert, z.B.:

  • Bei bestehenden Muskelerkrankungen
  • Bei Entzündungen im zu behandelnden Bereich
  • Kurz nach einer Antibiotikabehandlung
  • Während der Schwangerschaft oder Stillzeit

Was muss ich nach einer Unterspritzung beachten?

Nach der Behandlung mit Botox gegen Hyperhidrose können leichte Schmerzen auftreten. Folgende Punkte sollten Sie beachten:

  • Kühlen Sie die behandelten Bereiche, um Schwellungen zu minimieren.
  • Vermeiden Sie Sport und Saunabesuche für einen Tag.

Wie lange hält die Wirkung von Botox gegen Hyperhidrose an?

Die Wirkung einer Botoxbehandlung gegen Hyperhidrose hält in der Regel 4 bis 6 Monate an. Während dieser Zeit sind die betroffenen Körperstellen nahezu schweißfrei. Danach setzt die Schweißproduktion langsam wieder ein, oft jedoch nicht mehr so stark wie zuvor. Die Behandlung kann jederzeit wiederholt werden.

Welche Nebenwirkungen und Komplikationen können auftreten?

Nebenwirkungen bei der Behandlung von Hyperhidrose mit Botox sind selten, aber möglich:

  • Hautreizungen oder leichte Schwellungen an der Injektionsstelle
  • In seltenen Fällen kann es zu kleinen Blutergüssen oder allergischen Reaktionen kommen
  • Bei Injektionen in Hände und Füße kann es sehr selten zu vorübergehenden Muskelschwächen kommen

Ihr behandelnder Arzt oder Ärztin wird Sie im Beratungsgespräch ausführlich über mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufklären und Ihre Fragen beantworten.

Kosten einer Botoxbehandlung gegen Hyperhidrose

Die Kosten einer Botoxbehandlung gegen Hyperhidrose hängen von der Menge des verwendeten Botulinumtoxins und dem behandelten Areal ab. Im Beratungsgespräch erhalten Sie einen unverbindlichen Kostenvoranschlag.

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