Ein chirurgischer Eingriff bedeutet Stress für den Körper und ist mit einem gewissen Komplikationsrisiko verbunden. Besonders bei Operationen, bei denen Patient:innen unter Vollnarkose gesetzt werden, sollte auf die Ernährung vor und nach dem Eingriff geachtet werden. Eine wichtige Frage dabei lautet: Was sollte man am Abend vor einer OP essen, um den Körper optimal vorzubereiten?
Die richtige Ernährung vor einer Operation
Spätestens wenn Sie die Entscheidung für eine Schönheitsoperation wie beispielsweise einer Fettabsaugung oder einer Bauchdeckenstraffung getroffen haben, sollten Sie die Nährstoffspeicher des Körpers auffüllen. Das sorgt für ein funktionsfähiges und starkes Immunsystem.
Ein gut versorgter Körper bietet eine gute Basis dafür, dass es während der Operation seltener zu Komplikationen kommt und Sie sich nach dem Eingriff schneller erholen.
Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung vor der OP:
- Viel frisches Obst und Gemüse: Diese liefern Ihnen wichtige Vitamine und Antioxidantien.
- Vollkornprodukte: Sie versorgen den Körper mit Ballaststoffen und halten den Blutzuckerspiegel stabil.
- Hochwertiges Protein: Aus Fleisch, Fisch, Milchprodukten oder Hülsenfrüchten. Achten Sie darauf, den Konsum von Fleisch auf 300 – 600 g pro Woche zu beschränken, da es gesättigte Fettsäuren enthält.
- Keine Diäten vor der OP: Studien zeigen, dass eine gute Nährstoffversorgung Krankenhausaufenthalte deutlich verkürzt.
Vor einer Vollnarkose
Vor einem Eingriff unter Vollnarkose ist es besonders wichtig, was Sie am Abend vor der OP essen und trinken.
Wichtige Punkte zur Ernährung vor der Vollnarkose sind:
- Leichte und gut bekömmliche Mahlzeiten: Vermeiden Sie schwer verdauliche Lebensmittel wie Fleisch oder Hülsenfrüchte bis zu 18 Stunden vor dem Operationstermin.
- Kein Alkohol: Verzichten Sie bis zu 12 Stunden vor der Narkose auf Alkohol, damit sich der Körper voll auf die Heilung konzentrieren kann.
- Keine Nahrungsaufnahme 6 Stunden vor der OP: Um das Risiko zu minimieren, dass Mageninhalt in die Luftröhre gelangt.
- Klare Flüssigkeiten bis zu 2 Stunden vor dem Eingriff: Diese werden schnell vom Magen verarbeitet.
Unsicher, was Sie am Abend vor einer OP essen sollten? Leicht verdauliche Optionen wie Suppen, gedünstetes Gemüse oder Joghurt sind ideal.
Die richtige Ernährung nach einer Operation
Die Empfehlung für eine gesunde Ernährungsweise gilt auch nach Operationen. Dann arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren. In dieser Zeit ist die Versorgung mit allen essenziellen Nährstoffen besonders wichtig.
Empfehlungen für die Ernährung nach der OP:
- Essenzielle Nährstoffe: Sorgen Sie für eine ausreichende Zufuhr von Mineralstoffen durch Gemüse, Fleisch, Fisch und Obst.
- Kalorien nicht reduzieren: Trotz Schonung sollte die Kalorienzufuhr aufrechterhalten werden, da die Wundheilung zu einem gesteigerten Nährstoffverbrauch führt.
- Vermehrter Energieverbrauch: Besonders in der frühen Heilungsphase benötigt der Körper etwa 20 % mehr Energie.
Vitamine und weitere Nährstoffe
Neben einer ausreichenden Kalorienmenge spielen auch die richtigen Vitamine eine wichtige Rolle, denn während der Wundheilung verbraucht der Körper vermehrt Eiweiß, Flüssigkeit, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
Vor allem wichtig sind:
- Vitamine A, C und E: Diese Vitamine haben antioxidative Effekte und unterstützen die körpereigenen Abwehrmechanismen. Sie finden sich in Blaubeeren, Äpfeln, Kartoffeln, Zitrusfrüchten, Brokkoli und Nüssen.
- Vitamin E: Dieses Vitamin finden Sie in hohen Konzentrationen in Weizenkeim-, Sonnenblumen- und Olivenöl.
- Zink: Ist essenziell für die Wundheilung. Es ist enthalten in Fleisch, Fisch, Käse, Haferflocken, Nüssen, Soja und Linsen.
- Omega-3-Fettsäuren: Sie senken das Infektionsrisiko und regen die Durchblutung an. Beste Quellen sind fetter Kaltwasserfisch wie Thunfisch oder Lachs sowie Lein- oder Chiaöl, Walnüsse und Leinsamen.
Lebensstil
Neben der Ernährung ist natürlich auch der allgemeine Lebensstil vor und nach einer Operation sehr wichtig.
Vollnarkosen sind in der heutigen Zeit sehr sicher geworden. Jedoch stellen sie noch immer eine hohe Stressbelastung für den Körper dar. Deshalb ist die körperliche Verfassung vor einer OP entscheidend für einen optimalen Ablauf:
- Verzicht auf Alkohol, Rauchen oder Drogen: Diese Substanzen belasten den Körper zusätzlich und können die Narkosewirkung beeinflussen. Rauchen erhöht das Risiko für Thrombosen, Lungenkomplikationen und verzögert die Wundheilung. Es führt zudem häufiger zu unschönen Narben und erhöht das Risiko für Komplikationen bei Schönheitsoperationen wie Brustvergrößerungen.
- Offene Kommunikation mit den Anästhesist:innen: Seien Sie ehrlich über Ihre Konsumgewohnheiten, um Komplikationen zu vermeiden.
In diesem Sinne: Tun Sie sich selbst den Gefallen und achten Sie auf Ihre Ernährung und Ihren Lebensstil.