Die richtige Ernährung vor einer Operation

Ein chirurgischer Eingriff bedeutet Stress für den Körper und ist mit einem gewissen Komplikationsrisiko verbunden. Gerade bei Operationen, bei denen der Patient unter Vollnarkose gesetzt wird, sollte auf die Ernährung vor und nach dem Eingriff geachtet werden.

Die richtige Ernährung vor einer Operation

Spätestens wenn Sie die Entscheidung für eine Schönheitsoperation wie beispielsweise einer Fettabsaugung oder einer Bauchdeckenstraffung getroffen haben, sollten Sie die Nährstoffspeicher des Körpers auffüllen. Das sorgt für ein funktionsfähiges und starkes Immunsystem. Ist der Körper nicht ausreichend mit wichtigen Nährstoffen versorgt, geht er an seine Reserven. Das kann negative Auswirkungen auf das Immunsystem nach sich ziehen und die Heilung deutlich verlangsamen.

Befindet sich der Körper bereits vor der OP in einem guten Versorgungszustand, bietet dies eine gute Basis dafür, dass es während der Operation seltener zu Komplikationen kommt und der Patient nach dem Eingriff schneller wieder fit ist. Aus diesem Grund raten wir ausdrücklich davon ab, kurz vor einer Operation eine Diät zu beginnen. Studien zeigen, dass Krankenhausaufenthalte bei einer guten Nährstoffversorgung deutlich verkürzt werden können.

Durch eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung können die Reparaturmechanismen unterstützt und das Risiko für Komplikationen gemindert werden. Auf Ihrem Teller sollte also viel frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte und hochwertiges Protein aus Fleisch, Fisch, Milchprodukten oder auch Hülsenfrüchten landen. Bei Fleisch ist allerdings wichtig zu wissen, dass dieses häufig erhebliche Mengen an gesättigten Fettsäuren enthält, weshalb sich der Konsum auf 300 – 600 g pro Woche beschränken sollte.

Vor einer Vollnarkose

Gerade vor einem Eingriff unter Vollnarkose ist es wichtig, dass Sie wissen, wann und was Sie essen und trinken dürfen.

Im besten Fall wird vor einer Operation nur noch eine leichte und gut bekömmliche Mahlzeit eingenommen. Auf schwer verdauliche Lebensmittel, wie z.B. Fleisch oder Hülsenfrüchte, sollte bis zu 18 Stunden vor dem Operationstermin verzichtet werden.

Bis zu 12 Stunden vor der Narkose darf kein Alkohol mehr getrunken werden. Allerdings ist der Verzicht aber schon in Vorbereitung auf die Operation und selbstverständlich auch danach ratsam, da der Körper sich ausschließlich auf die Heilung konzentrieren sollte.

Bis zu 6 Stunden vor der OP sollte nichts mehr gegessen werden. Der Grund dafür ist, dass während der Narkose die komplette Körpermuskulatur erschlafft und so Schutzmechanismen, die den Rückfluss der Nahrung in die Speiseröhre verhindern, nicht funktionsfähig sind. Die Gefahr dabei ist, dass der Mageninhalt in die Luftröhre gelangt.

Bis zu 2 Stunden vor dem Eingriff können klare Flüssigkeiten aufgenommen werden, da diese im Regelfall den Magen durch spezielle Kanäle schnell wieder verlassen.

Wann Sie nach dem Eingriff wieder essen und trinken können, ist von der jeweiligen Operation abhängig und wird vom behandelnden Arzt entschieden. Studien haben gezeigt, dass es nicht bei jedem operativen Eingriff notwendig ist, mit der Nahrungsaufnahme zu warten. In der Regel wird jedoch eine Wartezeit von bis zu 6 Stunden empfohlen.

Die richtige Ernährung nach einer Operation

Die Empfehlung für eine gesunde Ernährungsweise gilt auch nach Operationen, denn dann arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren. In dieser Zeit ist die Versorgung mit allen essenziellen Nährstoffen von großer Bedeutung. Insbesondere Infektionen können sich lediglich dann entwickeln, wenn das Abwehrsystem des Körpers nicht optimal funktioniert. Genügend Mineralstoffe werden durch den regelmäßigen Verzehr von Gemüse, Fleisch, Fisch und Obst aufgenommen.

Auch wenn man sich nach der Operation schont, d.h. weniger bewegt als üblich, sollten die Kalorien nicht reduziert werden, da die Wundheilung zu einem gesteigerten Nährstoffverbrauch führt. Außerdem haben Studien belegt, dass ein Zusammenhang zwischen der Kalorienmenge und der Schnelligkeit der Wundheilung besteht. Gerade wenn die Wunde noch frisch ist, liegt der zusätzliche Energieverbrauch, den der Körper für die Heilungsprozesse aufbringen muss, bei ca. 20 %.

Vitamine und weitere Nährstoffe

Neben einer ausreichenden Kalorienmenge spielen auch die richtigen Vitamine eine wichtige Rolle, denn während der Wundheilung verbraucht der Körper vermehrt Eiweiß, Flüssigkeit, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Die Vitamine A, C und E haben einen antioxidativen Effekt und unterstützen körpereigene Abwehrmechanismen. Antioxidantien finden sich beispielsweise in Blaubeeren, Äpfeln, Kartoffeln, Zitrusfrüchten, Brokkoli und Nüssen. Vitamin E findet sich in hohen Konzentrationen in Weizenkeim-, Sonnenblumen- und Olivenöl.

Ebenso spielt Zink eine entscheidende Rolle und ist überwiegend in tierischen Lebensmitteln, wie Fleisch, Fisch und Käse, aber auch in Haferflocken, Nüssen, Soja und Linsen enthalten. Proteinreiche Ernährung verhindert zudem den Abbau von Muskelmasse während einer Schonphase.

Omega-3-Fettsäuren senken das Infektionsrisiko und regen die Durchblutung an.

Die DGE empfiehlt eine gesteigerte Aufnahme dieser Fette sowie eine gemäßigtere Aufnahme gesättigter Fettsäuren für alle Bevölkerungsgruppen. Um Komplikationen durch Entzündungen zu vermeiden und zu einer schnelleren Wundheilung beizutragen, sollten diese guten Fette nach einer Operation häufiger auf dem Speiseplan stehen. Leider sind sie nicht in so vielen Lebensmitteln zu finden, wie gesättigte Fettsäuren. Für Nicht-Vegetarier ist die beste Quelle fetter Kaltwasserfisch, wie Thunfisch oder Lachs. Vegetarische Alternativen mit einem hohen Omega-3-Fettsäureanteil sind Lein- oder Chiaöl sowie Walnüsse und Leinsamen. Bestimmte Algen enthalten viele Omega-3-Fettsäuren, aus denen Fischöl freie Nahrungsergänzungsmittel hergestellt werden. Diese können zur Bedarfsdeckung bei unzureichender Versorgung nützlich sein.

Lebensstil

Neben der Ernährung ist natürlich auch der allgemeine Lebensstil vor und nach einer Operation sehr wichtig. Alkohol, Rauchen und Drogen sind ohnehin nicht förderlich für die Gesundheit.

Vollnarkosen sind in der heutigen Zeit sehr sicher geworden. Jedoch stellen sie noch immer eine hohe Stressbelastung für den Körper dar. Deshalb ist die körperliche Verfassung vor einer OP entscheidend für einen optimalen Ablauf.

Der regelmäßige Konsum von Alkohol, Zigaretten und Drogen stresst den Körper zusätzlich, kann den Anästhesieablauf erheblich stören und somit die Narkosewirkung beeinflussen. Es ist also immer sehr wichtig, dass man offen und ehrlich gegenüber dem Anästhesisten ist, um mögliche Komplikationen zu vermindern.

Rauchen trägt beispielsweise zu einem gesteigerten Risiko für Thrombosen und Lungenkomplikationen bei. Außerdem verlangsamt Nikotin die Wundheilung, sodass sich dadurch schneller Infektionen entwickeln und sich infolgedessen häufiger unschöne und auffällige Narben bilden können. Des Weiteren haben Studien gezeigt, dass Raucherinnen bei einer Brustvergrößerung ein deutlich erhöhtes Risiko einer Kapselfibrose haben und bei ihnen der Effekt vieler Behandlungen, insbesondere Hautstraffungen und Faltenbehandlungen, deutlich kürzer anhält.

In diesem Sinne: Tun Sie sich selbst den Gefallen und achten Sie auf Ihre Ernährung und Ihren Lebensstil.

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